Schulgeschichte

 

schule.jpgAm 29. 08. 1910 erfolgte ein Beschluss der Schmargendorfer Gemeinde zur Errichtung eines öffentlichen Lyzeums. In diesem Lyzeum sollte die private Höhere Töchterschule der Marie Blankenhorn (bis 1913 in Heiligendammer Str. 10) aufgehen. 

Am 15. 09. 1911 wurde der Grundstein zum Bau unseres Schulgebäudes gelegt; der Bau wurde 1913 fertiggestellt. Der Architekt war Alfred Solbach (1874-1938).

Am 2. 4. 1913 weihte der erste Schulleiter Dr. Heinrich Hartmann im Rahmen eines Festaktes das Goethe-Lyzeum Schmargendorf ein.

Während des 1. Weltkrieges von 1914-1918 diente die Aula als kirchlicher Raum für die zu kleine Dorfkirche. Fortsetzung fand diese Tradition in der späteren gottesdienstlichen Zusammenarbeit mit der Kreuzkirche (Reformationsfeiern). 

1923 Einführung von Englisch als 1. Fremdsprache.

1929 erfolgte die Genehmigung zum Aufbau einer Oberstufe (Ausbau zur Vollanstalt).

Am 2.1.1930 verstarb Herr Dr. Hartmann im Alter von 63 Jahren. Die Schule wurde vorübergehend kommissarisch geleitet von Herrn Studienrat Ostwald. 

Im April 1931 übernahm Dr. Hans (Hermann Karl) Gille die Leitung der Schule. Er war ein engagierter Vertreter des Nationalsozialismus. 

1932 wurde das erste Abitur im Goethe - Lyzeum abgenommen und es erfolgte „die Anerkennung als Vollanstalt“ (in: Festschrift, 1938). Damit konnte sich die Schule „Oberlyzeum“ nennen. 

1932-1937 war Französisch 1. Fremdsprache, danach wieder Englisch. 

1936 erhielt das Oberlyzeum „den Charakter einer Doppelanstalt“ (in: Festschrift, 1938) – vermutlich aufgrund der Anzahl der Schülerinnen. 

1938 erfolgte auf Anweisung der Nationalsozialistischen Regierung die Umbenennung des Goethe-Lyzeums in Frau-Aja-Schule (Frau Aja war die Mutter Goethes; es musste ein Frauenname sein, um dem Mutterkult der Nationalsozialisten zu entsprechen.).

1945 wurde die inzwischen zur Jungen- und Mädchenschule erweiterte Lehranstalt im Krieg durch Bomben beschädigt. 

Ab 1945 wurde die Schule von Herrn Dr. Karl Sturm geleitet. 

1947 hatte die 9. Volksschule 15 Klassen mit 588 Schülern.

1949 waren es bereits 19 Klassen mit 719 Schülern.

1952 übernahm vorübergehend Frau Tschirch die Leitung (laut Behördenführer), anschließend kurzfristige kommissarische Leitung durch Frau Anders.

1952-1955 leitete Herr Alfred Zillmann die Schule, er wurde 1955 zum Rektor ernannt. 

1962 wurde Herr Kurt Redmann Rektor unserer Schule. Sie wurde in diesem Jahr eine Grundschule mit angegliedertem Schulkindergarten und hieß ab jetzt 9. Grundschule. 

1966 erhielt die Schule auf Vorschlag der Musiklehrerin Frau Schneider feierlich den Namen Carl-Orff-Grundschule. Der Komponist war anwesend. Die Orff-Musikpädagogik mit typischen Instrumenten prägt bis heute den Musikunterricht unserer Schule mit. 

Ab 1981 wurde unsere Schule zunächst kommissarisch geleitet von dem Lehrer Herrn Rudolf Koim, dann auch gewählter Rektor. 

Von November 1981 bis zum Frühjahr 1983 musste die gesamte Schule in das Gebäude der Alt-Schmargendorf-Grundschule (Reichenhaller Str.) ausgelagert werden. Dort wurden die vorhandenen Klassenräume z.T. geteilt und insgesamt etwa 1000 Schüler auf sehr engem Raum unterrichtet. Grund für die Ausquartierung war die Einsturzgefahr in einigen Räumen der Carl-Orff-Schule, die während des genannten Zeitraumes grundsaniert wurde. 

Anschließend leitete Herr Christian Neumann (bisher Lehrer an der COG) die Schule.

Im Jahre 1991 erfolgte ein Wechsel - Frau Gisela Wittjen (bisher Lehrerin an der COG) wurde kommissarische Schulleiterin. 

1995 übernahm Frau Riechers die Leitung der Carl-Orff-Grundschule bis August 2014. 

Seit August 2005 arbeitet die Schule als „verlässliche Halbtagsschule im offenen Betrieb“; Das Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. wurde Träger des Offenen Ganztagsbereiches (OGB). Die Horteinrichtungen liegen auf direkt angeschlossenen Geländen, die über den mittig liegenden Schulhof von den Schülerinnen und Schülern sicher zu erreichen sind. 

2012 wurde unsere Schule Mitglied im Ganztagsschulnetzwerk Berlin.

Die Carl-Orff-Grundschule hat 19 Regelklassen und eine Willkommensklasse. Insgesamt werden 486 Schülerinnen und Schülern unterrichtet, die in ihren Familien neben Deutsch oder teilweise stattdessen noch 37 weitere Sprachen verstehen, sprechen oder schreiben.

Mit dem Schuljahr 2014/15 übernahm Frau Domenica Acri die Leitung unserer Schule. 

Sie veranlasste den Umbau der Aula-Bühne in den denkmalgerechten Zustand von 1913. (Fertigstellung und Einweihung Mai 2015) 

****************************************************************
Informationen zusammengestellt aus:                                                                                                                                     

·         Schulchronik „Geschichte der Anstalt 1913 – “, begonnen von Dr. Hartmann am 1.4.1913, fortgeführt von Dr. Gille, letzte Eintragung 1936; anlässlich der 100-Jahr-Feier übertragen aus der Sütterlin-Schrift von Herrn Prof. Helmut Weckwerth;                                                             

·         „25 Jahre Goethe-Oberlyzeum“, Festschrift - Rede 23.3.1938 Dr. Gille; 

·         bisher bekannter Geschichte der Schule (ehem. Text Homepage); 

·         mündlichen Informationen ehemaliger Schüler, der Lehrer und Schulleiter;

·         sowie mit Hilfe div. Internetrecherchen zu Namen, Daten, Orten und Fakten.

©C.B. 2015